Nachfolgend erfährst du, was ein Triggerpunkt ist und welche verschiedenen Arten von Triggerpunkte es gibt.

Ein Triggerpunkt ist ein Punkt, von welchem aus Schmerzen ausgelöst werden. Typischerweise strahlen die Schmerzen in andere Körperregionen aus. Oft sind die hervorgerufenen Schmerzen bekannt, manchmal nicht.

Unterschiedliche Arten von Triggerpunkten:

Wird durch Druck auf einen Triggerpunkt der Schmerz ausgelöst, der aus dem Alltag bekannt ist, sprechen wir von einem aktiven Triggerpunkt. In der Regel strahlen die bekannten Schmerzen aus. Aber auch wenn es keine Schmerzausstrahlung gibt und es ausschließlich lokal wehtut, sprechen wir von einem aktiven Triggerpunkt, wenn der durch Druck provozierte lokale Schmerz aus dem Alltag bekannt ist.

Latente Triggerpunkte dagegen verursachen im Alltag keine Schmerzen. Sie sind weniger stark sensibilisiert als aktive Triggerpunkte und reagieren erst auf kräftige Druckprovokation, meist mit ausstrahlenden Schmerzen, die dem Patienten aus dem Alltag jedoch nicht bekannt sind. Nebenbei:

Wir alle haben latente Triggerpunkte – und leben meist gut mit ihnen.

Latente Triggerpunkte können zu aktiven Triggerpunkte werden und aktive Triggerpunkte können latent werden (Aktivierungs – und Deaktivierungsmechanismen).

Merke; Von aktiven Triggerpunkten werden die bekannten Schmerzen ausgelöst

Triggerpunkte können in unterschiedlichen Gewebestrukturen liegen.
  • Im Muskelgewebe = myofaszialer Triggerpunkt
  • In der Sehen = tendinösen Triggerpunkte
  • In den Bändern = ligamentäre Triggerpunkte
  • Bei der Knochenhaut = periostale Triggerpunkte
  • Unterhautbindewegebe = subkutane Triggerpunkte
Myofasziale Triggerpunkte kommen am häufigsten vor und sind wissenschaftlich am besten untersucht.

Merke; Im Triggerpunkt ist das Muskelgewebe schlecht durchblutet und es hat zu wenig Sauerstoff.

Medizinisch gesehen sind Triggerpunkte mikroskopisch kleine Zonen in einem Muskel. An dieser Stellen sind die Muskelfasern maximal zusammengezogen und können sich nicht mehr voneinander lösen. Damit ist der Muskel nicht mehr voll funktionsfähig und die winzigfeinen, den Muskel versorgenden Blutgefäße werden zusammengedrückt. Durch den erhöhten Druck werden die betroffenen Muskelareale (Triggerpunkte) schlechter durchblutet und der notwendige Sauerstoff fehlt den Muskelfasern (ähnlich wie bei einem Herzinfarkt). Dies kann zu Schmerzen führen. Der Sauerstoffmangel verhindert zudem, dass im Muskel genügend Energieträger (ATP) gebildet werde kann. Der Mangel an ATP-Energie hat zur Folge, dass sich die feinen Muskelfilamente, welche die Muskelkontraktion ausüben, nicht mehr voneinander lösen können. Sie bleiben in maximal angenäherter Position zusammengezogen und bilden einen sogenannten Rigorkomplex (Kernstück).

Die Zusammengezogenen Muskelfaserabschnitte des Rigorkomplexes komprimieren die feinen Blutgefäße, der Muskel wird in der Folge an dieser Stelle schlechter durchblutet….ein Teufelskreis!

Der Mangel an Sauerstoff führt zudem zu lokalen Entzündungsprozessen, die in den bindegewebigen, nichtkontraktilen Anteilen des Muskels Bindegewebsschrumpfungen und Faszienverklebungen verursachen.

Im Triggerpunkt liegen somit im Muskel sowohl in den aktiven, kontraktilen als auch in den passiven, nichtkontraktilen Anteilen Veränderung vor. Neben diesen strukturellen Veränderungen des Muskelgewebes ist das biochemische Milieu im Bereich des Triggerpunkts deutlich verändert. Im Triggerpunkt ist ein ausgeprägter Mangel an Sauerstoff gemessen worden. Gleichzeitig ist die Konzentration von Substanzen, welche zu einer gesteigerten Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren, die in den Muskelfaszien liegen, führen, deutlich erhöht und der pH-Wert ist tief.

Faszien Behandlung

Triggerpunkte können entstehen durch:

  • direkte Verletzung
  • akute Überdehnung
  • akute Überlastung
  • chronische Überlastung der Muskulatur
  • Aktivität von Triggerpunkten in anderen Muskeln

Bei der Entstehung von Triggerpunkte wirken oft verschiedene Faktoren zusammen.