Schröpfen
Lokales Blutsaugen
Schröpfen
Die Tradition
Schon seit Jahrtausenden wird das Schröpfen weltweit in verschiedenen Kulturen eingesetzt. Auch im antiken Griechenland war die Therapie mit Unterdruck ein sehr wichtiges Behandlungsverfahren, weshalb die Schröpfglocke sogar als Symbol für Ärzte diente. Schröpfen zählt zu den klassischen Ausleitungsverfahren.
Es wird zwischen dem trockenen Schröpfen, dem Feuer Schröpfen und der Schröpfkopfmassage unterschieden.
Durchführung der Schröpftherapie
Das Schröpfen erfolgt mithilfe sogenannter Schröpfgläser bzw. Schröpfköpfe, welche auf die Haut gesetzt werden. Dabei kommen Gläser mit verschiedenen Durchmessern und in verschiedenen Stärken zum Einsatz.
Vor dem Aufsetzen der Gläser wird in ihnen ein Vakuum oder zumindest ein Unterdruck erzeugt. Der Unterdruck kann auch mithilfe von Vakuumpumpen (sieht aus wie ein Gummiball) erzeugt werden. Danach wird das Schröpfglas sofort auf die Haut gesetzt.
Das Trocken-Schröpfen
Die oben beschriebene Art wird als trockenes Schröpfen bezeichnet. Sie Saugwirkung aktiviert die Reflexzonen, wodurch auch die inneren Organe und Organsysteme, die diesen Reflexzonen zugeordnet sind, beeinflusst werden können.
Meist werden die Schröpfgläser nach etwa 10 bis 15 Minuten wieder abgenommen.
Das Feuerschröpfen
Beim Feuerschröpfen wird dazu ein in Spiritus getränkten Wattebäuschen im Glas angezündet, um das Vakuum zu erzeugen und somit sorgfältig auf die Haut platziert wird. Der Unterdruck saugt die Haut an und das Glas sitzt fest. Meist wird das Schröpfen mit der Reflexzonentherapie kombiniert, indem die Schröpfgläser im Bereich der Reflexzonen auf dem Rücken des Patienten aufgesetzt werden.
Die Schröpfkopfmassage
Bei dieser Form des Schröpfens wird der Körper des Patienten vor der Behandlung mit Salbe oder Öl eingerieben. Hier massiert der Therapeut den Körper des Patienten mit dem Saugglas, indem er das durch den erzeugten Unterdruck festgesogene Glas langsam auf dem Rücken verschiebt.
Man nennt das Verfahren auch Saugwellenmassage.
Dafür wird die Stelle, die behandelt werden soll, eingerieben und anschließend einige Minuten bearbeitet. Danach sollte das Hautareal gut durchblutet sein, was man an der bläulichen oder rötlichen Verfärbung sieht.
Dazu gehören beispielsweise:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates (zum Beispiel Rückenschmerzen)
- Erkrankungen des Verdauungstraktes (zum Beispiel funktionelle Darmerkrankungen)
- Erkrankungen der Atemwege (zum Beispiel akute oder chronische Bronchitis)
- Schwächezustände (zum Beispiel niedriger Blutdruck) funktionelle Herzbeschwerden
- Chronische Entzündungen (zum Beispiel Nasennebenhöhlenentzündung)
Die trocken und Feuer Schröpfen kommt insbesondere bei sogenannten Gelosen zum Einsatz.
Gelosen sind tastbare Veränderungen, meist Verhärtungen in der Unterhaut.
Kalte Gelosen weisen auf einen gestörten Blutfluss hin.
Sie sind klein, kalt, energiearm, eingesunken und nur bei festem Druck schmerzhaft. Hier kommt trockenes Schröpfen zum Einsatz.
Es wirkt durchblutungsfördernd, aktivierend und kräftigend.
Heisse Gelosen hingegen lassen eher auf einer Fülle zustand schliessen.
Sie sind prall, überwärmt, druckschmerzhaft, etwa 2-Franken-münzgross. Hier ist das Feuer Schröpfen das Mittel der Wahl. Es hat eine ausleitende und entlastende Wirkung auf das Gewebe darunter, auch auf die Muskulatur und die durch Reflexzonen zugeordneten Organe.
Beide Arten des Schröpfens haben eine schmerzlindernde Wirkung. Man vermutet ein Freisetzen von Endorphinen (Hormone mit schmerzunterdrückender Wirkung) und einen verstärkten Abbau von Prostaglandinen (Hormone, die bei der Schmerzvermittlung eine Rolle spielen) in der Schröpfzone, was zu einer Schmerzlinderung führt.
